Wasserflöhe (Daphnien)


Text: Irma Schumacher

 

Ich vermehre Daphnien als Futtertiere in einem 20L Behälter auf der Fensterbank. Um welche Art es sich genau handelt kann ich nicht sicher sagen. Den ”Zuchtansatz” habe ich in einem Beutelchen als Lebendfutter vor gut einem Jahr beim Zoohändler erworben. Statt alle Flöhe direkt zu verfüttern gab ich einige in mein Fensterbank-Becken in dem einige Echinodoren mit emersen Blättern zu Hause sind. Im Becken sind reichlich Posthornschnecken für die Hygiene. Zu Begin habe ich die Daphnien mit einem maximal erbsengroßen Brocken aufgelöster Frischhefe gefüttert. Dann hab ich es mit einigen Tropfen frischer Vollmilch versucht, mit gleich gutem Resultat, aber deutlich bequemer. Bei mir gibt es immer Frischmilch im Kühlschrank, von der ich ein paar Tropfen entbehren kann. Auch die Echinodoren scheinen die regelmäßige Düngung zu mögen, aber das nur am Rande.

 

Aufpassen muss man allerdings mit der Menge. Es sollten wirklich nur wenige Tropfen sein. Ich bin mir nicht sicher, ob die Flöhe sich direkt von der Milch ernähren oder anderen Mikroorganismen, die von der Milch leben. Gibt man zuviel, schwimmen die Flöhe nach einiger Zeit alle kurz unter der Wasseroberfläche, was ein deutliches Zeichen für unguten Sauerstoffmangel ist. Bei hohem Besatz daher besser 2 mal pro Tag füttern und evtl. leicht belüften. Da in meinem Becken auch noch einige submerse Pflanzen zuhause sind, ist die Sauerstoffversorgung in der Regel ausreichend.

 

Regelmäßig 90%(!) Wasserwechsel ist anzuraten, spätestens, wenn der Ertrag nicht mehr zufriedenstellend ist.

 

Meine Fische bekommen täglich eine gute Portion, allerdings habe ich nicht so sehr viele zu versorgen. Meine Kaisertetras (Nematobycon palmeri) danken es im Gesellschaftsbecken mit regelmäßigem Nachwuchs. Ich entnehme Daphnien, indem ich sie mit dem Schlauch absauge und einem feinen Kescher auffange. Meist sind die Tiere im Schwarm zu finden, dadurch geht's recht flott. Das Wasser fange ich in einer Schüssel auf und gebe es zurück ins Becken, da viele sehr klein Flöhe durch die Maschen rutschen.

 

Gemeinsam mit den Daphnien gibts Grindal. In einem schlauen Buch (Heinz Bremer, Aquarienfische gesund ernähren, sehr empfehlenswert!) las ich, dass Grindal einen sehr hohen Anteil an kaum verdaulichem Kollagen enthalten, was zu Darmverschluss führen kann. Da Daphninen reich an Balaststoffen sind, kam ich auf die Idee die beiden Futtertiere in Kombination zu geben, zuerst die Daphninen ins Becken, dann die Grindal dazu, so dass es im Magen gut gemischt wird. Meine Fische fressen beides gleich gerne und gedeihen gut damit. Allerdings gibt's deutlich weniger Grindal wie Flöhe!

 

Meist füttere ich morgens Trockenfutter (aus Zeitgründen) und nachmittags lebendes. Wobei doch deutlich zu sehen ist, dass das lebende mit mehr Begeisterung genommen wird.


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